Es war eine sehr schöne Woche, aber auch eine sehr chaotische. Nicht nur, dass ich die Schule gewechselt habe, sondern auch das Schul-Programm, was bedeutet: ich muss mich komplett neu auf alles einstellen. Mein neuer Schwerpunkt ist das Musikprogramm. Vorher hatte ich Natur als Schwerpunkt, was ungefähr den deutschen Naturwissenschaften entspricht. Wobei auch nicht ganz, aber dazu werde ich später mal kommen.

Jedenfalls schaute ich mir am Tag vor Schulbeginn die Schule an: Viele neue Eindrücke und noch mehr neue Namen.
Erster Eindruck: Das sieht schon ziemlich cool und gemütlich aus.

Am Mittwoch den 10. Januar begann dann die neue Schule für mich.

Erste Stunde: Ensemble, musizieren in kleinen Gruppen, Beginn: 12:30 Uhr.

Dadurch, dass ich sehr weit auf dem Land lebe und mich jemand zur Bahn fahren muss, war ich relativ früh in der Schule. Glücklicherweise kamen meine Mitschüler auf mich zu und begrüßten mich, bevor es komisch wurde. Die Ensemblestunde war sehr schön und blieb meine einzige an diesem Tag.

An den folgenden Tagen gab es sowohl „normale“ als auch musikalische Unterrichtsfächer. Ich würde sagen, nichts besonderes, aber das ist es für mich durchaus, was besonderes, wenn auch nicht für meine Mitschüler, die kennen das nicht anders.
Das eigentlich aufregende ist das Chaos um alles organisatorische.
Beispielsweise das Busticket: Die Schule sagt „gibt es auf dem Amt“, das Amt in Ystad sagt „gibt es in der Schule“, dann das Chaos mit der Nummer, der Personennummer. Schliesslich fand ich dann doch die richtige Person und konnte das Problem lösen, auch ohne Personennummer. Es gab das Ticket übrigens in der Schule.

Nächste Challange: Stundenplan, auch wenn das noch nicht gelöst ist, geht es voran. Meine Mitschüler benutzen nur das Online Programm meiner Schule. Man wird dort über alles informiert, bekommt Aufgaben und auch Informationen über Stundenausfälle. Jedoch habe ich dort noch keine Kurse.

Möööp

Ich erwähnte die Ausfälle… Am Montag kam ich gut gelaunt zur Schule, um neun Uhr. Schwedisch, Englisch und Chor waren der Plan. Allerdings war die Lehrerin für Englisch und Schwedisch krank. Also warteten alle, die wie ich am Arsch der Welt wohnen, wo Busse gar nicht oder nur zweimal am Tag fahren, in der Schule. Vier Stunden warten und Karten spielten. Als es schliesslich Zeit wurde und wir unseren Unterricht beginnen sollten, wurden wir Austauschschüler, ja es gibt noch einen Austauschschüler aus Neuseeland in meiner Klasse, verwirrt. Ein Lehrer sagt „ihr habt Musikproduktion“, ein anderer Lehrer behauptet „Chor“ und der nächste wieder „Produktion“.

Verwirrung…

Das ganze nahm ich mit einem Lachen, da ich es schon gewohnt bin, dass nicht alle wissen was abgeht und sich alles irgendwie und irgendwann klären wird.  Der andere Austauschschüler jedoch wurde nervös, die gesamte Situation regt ihn schon deutlich mehr auf.

Vielleicht habe ich das schon gelernt, Probleme lösen sich und man sollte sich nicht aufregen. Aufregen beschleunigt nichts, es verkürzt nur die Lebenszeit.

Wenn ich das so schreibe, glaub ich schon nicht mehr dran.

Im laufe des Tages gab mein Telefon auf. Sämtliche Rettungsversuche scheiterten und nun benutze ich mein Nokia. Ein altes Telefon mit noch EMail von 2006 im Speicher. Lange hat das niemand mehr benutzt, aber der Akku war noch halb voll. Ach übrigens, kennt jemand Snake? Nicht mehr lange und ich bin richtig gut darin. Und das Spotify des Iphone nennt sich auf dem Nokia UKW. Und es tuts.
Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber es gestaltet sich schon etwas schwieriger. Da ich alles am computer machen muss, schnell schnell was nachschauen ist nicht. Naja, viele machen es als eine Challenge:

Eine Woche ohne Smartphone… dann folge ich mal dem Trend.

Was mir auffällt ist, dass alle andauernd am Handy hängen und auch ich relativ oft dazu greifen will.

  • Man geht essen: Snapchat
  • Es hat geschneit: Twitter
  • Einem ist Langweilig: Instagram feed lesen
  • Wann fährt der Zug: Google
  • Wann fängt die Stunde an: Foto aus dem Handy
  • Mitschüler verschwunden: Klassengruppe auf Facebook