Hier in Schweden sind jetzt Sommerferien. Meine Schulzeit hier im Norden ist damit vorbei. Die ersten Austauschschüler sind schon wieder abgereist. *schnief* Ich werde ja nicht oft sentimental, aber am letzten Tag hat es mich (und die anderen Austauschschüler) umgehauen. Verheult eine Rede halten – CHECK
Ich weiß ja, dass ich die anderen wieder sehen werde, aber es wird dennoch nicht so sein, wie es jetzt ist. blödes Gefühlschaos

Die Rituale der Schulabgänger sind hier oben etwas anders als bei uns. Bei uns gibt es Mottowoche, hier Punktejagd, die unterschiedlichen Klassen müssen (peinliche) Aufgaben erfüllen und die Klasse mit den meisten Punkten gewinnt. Aber wenn der Schulabschluss geschafft ist, wird gefeiert – so richtig. „Tag der weißen Mützen“ fasste mein deutscher Vater das Ganze zusammen. Alle, die es geschafft haben, tragen eine weiße Mütze, so eine Matrosenmütze, die Mädchen weiße Kleider und die Jungs einen feinen Anzug. Dieser Brauch kommt von der Studentenbewegung in Upsala, eine Stadt nördlich von Stockholm. Seit 1843 machen die das. Zumindestens erzählt man sich das so. Der Morgen wird mit einem gemeinsamem Frühstück der Schüler begonnen, das letzte Mahl sozusagen. Anschließend werden in der Aula Reden geschwungen und die Zeugnisse übergeben. Danach der Auszug aus der Schule, sehr laut und mit viel Tamtam. Mit offenen Wagen, nein LKWs fahren die durch die Stadt. Irgendwie erinnert das an Karneval, oder an den CSD.

Auf der „Abifeier“ einer Stall Kollegin

CSD oder Pride war auch am letzten Wochenende und ich bin mit Freunden in der Parade mitgegangen. Es war echt schön, super Wetter und tolle Stimmung

Jetzt habe ich noch ein paar Tage hier in Schweden, bis ich wieder zurück nach Köln fahre. Auf jeden Fall aber wird noch die Sonnenwende gefeiert. Das soll ganz toll sein. Bis dahin verbringe ich die Zeit mit den Pferden und meinen Freunden aus dem Reitstall.