Deutsch fällt mir immer schwerer zu sprechen, was ja eigentlich auch ganz normal ist, allerdings falle ich viel zu schnell in die deutsche Sprache. Beispielsweise sagt die französische Austauschschülerin in meiner Stufe hier in Schweden manchmal deutsche Worte, während wir meistens Schwedisch reden. Dann ist mein Hirn komisch und antwortet direkt auf Deutsch.
Englisch fällt mir auch immer schwerer und mein Satzbau wird schwedisch, da ich meistens nur englische Worte in das Schwedische einbaue.
Schwedisch selber fällt mir von Tag zu tag leichter. Ich kann sogar schon morgens im noch schlafenden Zustand was auf Schwedisch sagen. Ob das allerdings jemand versteht, ich weiß es nicht.
Dann aber gibt es Tage, wo man nichts weiß, nichts versteht und einfach nur schlafen will. Generell will man viel schlafen. Gerade wenn ich den Neuseeländer beobachte, bei ihm kann man echt Täglich eine andere Stimmung sehen, erinnere ich mich an meine Anfänge in Schweden. Es pendelte Monate lang zwischen, ich versteh nix, lasst mich doch einfach in Ruhe und woho ich weiß was die gesagt haben. Das waren die besten Gefühle. Ich erinnere mich gerne an meine erste Klarinettenstunde, die ich komplett auf schwedisch gemacht hab. Das war nach den Herbstferien. Seitdem geht es fast nur Bergauf. Klar, manchmal geht es wieder mit viel Schwung den Berg runter, aber alles in allem ging und geht es Bergauf. Auch nach dem Bergfest, der Berg scheint doch größer zu sein.

Eine sehr erschreckende Sache ist die Zeit.

Hilfe, sind die Uhren hier irgendwie anders? Es kann doch nicht sein, dass sogar scheinbar lange Abende in meinem Zimmer malend oder einfach nur Musik hörend so kurz vorkommen.

Bei Thema Musik angekommen stoße ich auf die nächste Verwirrung.
Welche Sprache will ich hören: Deutsch, Englisch oder Schwedisch?
Momentan singen meine Lieblingskünstler auf deutsch. Aber diese Sprache nervt mich irgendwie. Naja ich bin nicht direkt genervt davon, aber irgendwas ist komisch. In den anderen beiden Sprachen hab ich einfach nicht die perfekten Künstler für meine Stimmung gefunden. Das kann aber auch daran liegen, dass ich einfach nicht so genau auf den Text höre.

Das selbe Problem tritt auch mit dem lesen auf. Als Bücherwurm bekomme ich kein Buch so richtig gelesen. Jede Sprache ist mir irgendwie zu kompliziert und Bücher im Stil von „Gregs Tagebuch“ verstehe ich zwar vollständig, allerdings entspricht das nicht so meinem intellektuellen Anspruch. Mein erstes Buch auf schwedisch war „Wolfsbrüder“ vielleicht nicht die beste Anfänger Literatur, aber eine Freundin hat mir das Buch ausgesucht. Die Geschichte hat mich nach Anfangsschwierigkeiten total gefesselt. Weihnachten hab ich, neben dem ganzen essen, nur gelesen. Als das schwedische Buch fertig war, fand ich in der Onleihe, meine Onlinebücherei aus Deutschland, die restlichen Bücher der Reihe auf deutsch. Somit hab ich doch wieder deutsche Bücher gelesen. Das war aber auch nicht schlimm. Ich werde definitiv mal die Büchereien unsicher machen. Kaufen ist aufgrund des Gewichts ja eine blöde Idee, muss ja alles irgendwann wieder zurück.

Auch bin ich immer mal wieder Verwirrt über das was in der Schule abgeht. Aber das ist wieder eine andere Geschichte…

Nun würde mich mal interessieren, ob ihr, die anderen Austauschschüler, auch so verwirrte Minuten, Stunden oder Tage habt. Vielleicht geht es ja nur meinem Karneval feierndem Hirn so.

Ausserdem bin ich offen für Musikempfehlungen (nein LUISE ich will kein K-Pop hören) Ideen?

Immer her damit.