Hej,
als ich am Donnerstag in das Flugzeug stieg wusste ich nicht was ich fühlen sollte. Unglaublich habe ich mich gefreut, alle lieb gewonnenen Menschen aus meiner Zeit in Gävleborg wieder sehen zu dürfen. Aber ich hatte auch Angst. Es war eine andere Angst, als die, als ich im September in das Flugzeug eingestiegen bin. Eigentlich weiß ich auch nicht genau, wovor ich Angst hatte, aber da war ein komisches Gefühl. Es war definitiv keine Flugangst. Mittlerweile weiß ich, wovor ich mich im September gefürchtet hab: das Unbekannte. Das Reisen zu Menschen, von denen ich seit 2 Tagen wusste. Ich fühlte mich unvorbereitet, ob es eine längere Bekanntschaft zur Gastmama besser gemacht hätte? Ich denke nicht. Als ich in Arlanda angekam, war alles wie weggeblasen, vielleicht auch schon früher, ich weiß es nicht mehr und darüber hab ich im Tagebuch auch nichts geschrieben. Alles war wie im Rausch.
Als ich dann am Donnerstag in Arlanda war, wurde mir bewusst, wie wenig ich alles wahrgenommen hab. Ich erkannte nix wieder, was zu einem großen Teil wohl auch dem Grund zuzuschreiben ist, dass ich diesmal auf einem Inlandsflug unterwegs war.
Ich habe mich so unglaublich auf alles gefreut, aber als ich dann in Gävle war, war es anders, als erwartet. Kann euch nicht sagen, was ich erwartet hab, aber es war anders. Die Stadt sieht immer noch gleich aus. Was soll sich auch groß verändert haben. Klar es gibt kleine Unterschiede, der Gävlebock ist weg (Weihnachten ist ja auch vorbei), Baustellen wurden beendet. Das Leben geht ja weiter. Als mir dann bewusst wurde, dass meine Mitschüler ja Schule haben und keine Zeit hatten, beschäftigte ich mich bei einer Fika, einem Buch und Musik mit mir selbst. Mentale Vorbereitung, aber worauf? Ja, das weiß ich mal wieder nicht. Ich kenne meine Familie ja. Ok, es ist meine alte Gastfamilie, aber ja die sollte ich auch kennen.
Angekommen in meinem alten Haus war dann auch alles wieder normal, alle komischen Gedanken waren wie weggeblasen. Es war wie nach Hause zu kommen und mit meinem Lieblingsessen begrüßt zu werden. Yum Quinoabällchen. Ich hatte sie so vermisst, zusammen mit selbst gemachten Kartoffelecken und vieel Salat, eines der besten Abendessen die es gibt.
Zu meinem eigentlichen Grund nochmal in den Norden zu fliegen: ein Probenwochenende mit anschließenden Konzerten. Mein Orchester lud mich, schon bevor ich Sandviken verließ, ein und versorgte mich auch als ich dann im Süden war mit den nötigen Informationen und Noten. So überlegte ich nicht lange und beschloss alle nochmal zu besuchen. Ich muss echt sagen, dieser kleine Idiotenhaufen hat mir gefehlt. Es ist super mit seinen Freunden gemeinsam zu musizieren. Das Wochenende sah dann wie folgt aus: Probe-Fika-Probe-Lunch-Probe-Fika… naja ich muss es jetzt nicht ausschreiben, ihr wisst schon was ich meine. Viel Musik und viel Essen.
Am Ende folgte ein tolles Konzert und das obligatorische Polaroid wurde gemacht. Leider war es auch schon viel zu schnell vorbei. Jetzt bin ich auch schon wieder auf dem Rückweg und freu mich schon wieder auf den Süden, meine Familie dort und meine Freunde dort.
Nach dem Aufregen gestern tut es gut, mal wieder über die schönen Dinge des Lebens zu berichten.
Es ist toll an mehreren Orten „zuhause“ zu sein, auch wenn immer irgendwas fehlt. Aber ich werde es wohl nie mehr haben, alle Menschen, die mir wichtig sind, an einem Ort zu haben. Damit muss ich wohl leben.
@Ellen, da du die einzige bist, die deutsch kann… kannst du den anderen liebe Grüße ausrichten? Ich hab sie lieb!
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