Wie die Zeit vergeht, der erste Monat ist fast rum. 1/10 tel der Zeit ist geschafft. Die Zeit rennt an uns vorbei. Nur zu gerne würden wir mal „spinksen“ wie es da oben im Norden so ist, lassen wir aber besser. So wie es scheint, hat unser Kind sich gut eingelebt. Mit der Schule ist alles super, Glück gehabt. Es hat für uns als Aussenstehende den Anschein, dass der Leistungsdruck, den wir hier aus Deutschland kennen, in Schweden fehlt, wenigstens bei den Austauschschülern. Im Vordergrund steht es, die Sprache zu lernen. Deutsch, Mathe und Englisch soll kein Problem sein, der Rest ist schwierig, geht aber. Aber das bekommen wir ja nur so am Rand mit.

Den Berichten nach, stellen sich auch deutliche Veränderungen bei unserer Tochter ein.
Ordnung halten im Zimmer – bei uns nicht dran zu denken. Jetzt – läuft.
Gesunde Ernährung – möööp. Ok daran bin ich auch selber schuld. Esse viel zu gerne unanständiges Zeugs. Jetzt – läuft.
Sport, bei uns alles in homöopathischen Dosen. Jetzt – läuft. Fußball, Gym, und noch ne Menge drumrum.
Orchester, lief auch bei uns und jetzt in Schweden auch wieder.

So alles in allen lesen sich die Berichte so, als wäre unser Kind in einem Riesenschritt größer geworden. Wenn das so bleibt, geht der Plan auf. Und wenn die Berichte alle so stimmen, aber davon gehen wir mal aus.

Was haben die Familien bloß früher gemacht, Postkarten und Briefe verschickt? Das können wir uns nicht so wirklich vorstellen. Ohne die Annehmlichkeiten der sozialen Netzwerke wären wir ganz schön aufgeschmissen und auf die gelbe Post angewiesen. Die Vorstellung gruselt uns.

Trotz all dem haben wir uns, also die in Köln verbliebene Familie, noch nicht so recht an die Reduktion der familiären Aktivitäten gewöhnt. OK – Kind#2 meinte letztens: „Wieso? Ist doch so wie immer. Die war doch eh nie da“. Das haben wir als Eltern etwas anders empfunden. Der abendliche Trashtalk vor dem Fernseher hat sich deutlich verändert, aber egal.

Auch wenn die Agentur uns empfohlen hat, keinen Kontakt zu halten, so ganz ohne geht es nicht. Es gibt immer mal was zu klären. Und wenn es nur sowas wie „sich zusammen freuen“ über was nettes ist. Sowas ist wichtig für beide Seiten.

Am nächsten Wochenende treffen wir erstmal Freunde die ganz aus der Nähe kommen wo grade unsere Tochter lebt. Wir treffen uns nicht in Schweden und auch nicht in Köln. Das bleibt aber erstmal ganz jeheim, bekommt ja keiner mit *reusper*.