Dieser Moment, wenn man Witze über die neu erlernte Sprache liest, sie allen vorliest und übersetzt, aber trotzdem nicht verstanden wird. Das ist dann ein Moment, wo ich Zuflucht zu den Menschen suche, die mich verstehen – andere Austauschschüler, mit einer besonderen Vorliebe auch noch die, die ebenfalls in Schweden waren.

Man teilt unzählige Erinnerungen, die für den größten Teil unserer Umwelt nicht verständlich sind. Sehr viele haben jetzt einen Jahrestag, vor genau einem Jahr sind sie in die große weite Welt aufgebrochen. Man realisiert, wie schnell es ging. Unsere Nachfolger sind ebenfalls aufgebrochen und unsere Klassen beginnen wieder mit der Schule.

Das mit der Schule ist mir gestern bewusst geworden. Auch wenn ich noch nicht meinen Jahrestag habe, beginnt meine Klasse wieder mit ihrem Alltag. Vor einer Woche bereits sah man, wie die Lehrer sich wieder auf den Weg zur Schule machten. Am Montag wurden dann die neuen Schüler an der Schule begrüßt und man sah noch mehr Videos. Man merkt, dass die Welt sich weiterdreht, ein neues Schuljahr beginnt. Mit so vielem, was man auch erleben möchte.

Ja und dann kam es, diese Sehnsucht, man möchte einfach nur dabei sein. Man könnte es auch einfach Heimweh nennen. Allerdings fällt es mir schwer dieses Gefühl als Heimweh zu bezeichnen, da ich ja eigentlich zuhause bin. Wie muss das erst für die Eltern sein, wenn sie ihre Kinder nach einem Jahr wieder in die Arme nehmen und diese nach den Sommerferien am liebsten wieder abhauen möchten.

Soviel zu mir, wie würde meine Leserin denn dieses Gefühl nennen? Heimweh? Oder doch lieber Fernweh? Oder doch komplett anders?